Liebe Freunde,
ich möchte euch an dieser Stelle ein wundervolles, neues Jahr wünschen!
Ein bißchen spät, werdet ihr denken. Doch mein neues Jahr beginnt seit 12 Monaten am 8. Februar.
Vor genau einem Jahr bin ich Mama geworden, und seitdem ist nichts mehr, wie es war.
Seitdem ist meine Zeitrechnung eine andere. Besonders nachts…
Aber wem erzähle ich das? Der ein oder andere von euch kann mit Sicherheit sein eigenes Lied davon singen…
Apropos Lieder…
Die erste Lektion des Mutterseins ist wohl: Mach keine Pläne. Es kommt sowieso alles anders!
Ich hatte geglaubt, alles würde einfach so weitergehen. Nur eben mit einem Baby.
Ich wollte auf Tour gehen, Ein weiteres Musikvideo drehen. Eine neue Single veröffentlichen.
Wie unfassbar naiv ich war.
Jetzt bin ich nur noch müde. Müde vor Schlaflosigkeit – und vor Liebe.
Soviel Liebe, dass sie niemals in einen Song passen würde.
Deshalb habe ich vielleicht auch so lange keinen mehr geschrieben.
Naja, das ist wohl nur die eine Hälfte der Wahrheit. Die andere ist, dass in meinem Leben gerade sehr wenig Platz für die Musik ist. Dass dieser kleine Mensch soviel Raum für sich beansprucht, dass für mich selbst fast keiner mehr bleibt. Doch was will man erwarten – bei 8 Quadratmetern Wohnfläche 😉
Seit September letzten Jahres bin ich mit meiner Familie auf Reisen. Wir haben uns einen alten Wohnwagen gekauft, unser Hab und Gut eingelagert und sind aufgebrochen, die Iberische Halbinsel zu erkunden. Auf der Suche nach Sonne und ein stückweit auch nach uns selbst als Familie. Und obwohl man denken könnte, dass sich die Suche auf 8 Quadratmetern einfach gestalten sollte, ist es doch erstaunlich, wie komplex diese Suche tatsächlich ist.
Ein Baby lebt eben nur im Hier und Jetzt und hat keinerlei Verständnis dafür, dass man eigentlich gerade etwas anderes vorhatte. Und sei es nur, in Ruhe die Gedanken kreisen zu lassen.
Aber ist es nicht genau das, was uns all die Meditationen und Yogastunden dieser Welt lehren wollen? Im Hier und Jetzt zu sein? Dieses kleine Wesen ist in so vieler Hinsicht weiser als ich es bin. Es ist so frei von jeglichem Kopfkino, so sehr es selbst, dass ich mich inspiriert fühle, darüber zu schreiben… Später. Im Moment bin ich froh, wenn ich es schaffe, diesen Text zuende zu bringen.
Ich merke auf jeden Fall deutlich, dass es mir wieder in den Fingern kribbelt. Dass ich meine inneren Abenteuer nach außen tragen möchte. Ich muss wohl nur noch einen Weg finden, meinen kreativen Kanal etwas spontaner zu öffnen. Etwas flexibler werden, um den Spagat zwischen Mama- und Künstlerdasein irgendwie zu meistern. Vielleicht doch Yoga?
Die Straßenmusik ist mit Sicherheit ein guter Anfang… Kein fester Termin, keine Promo, keine Proben. Einfach nur ich mit meiner Gitarre. An einem Ort, der sich in dem Moment richtig anfühlt. Das passt gerade sehr gut zu diesem neuen Leben, in dem sowieso nichts planbar ist. Und welch ein befreiendes Gefühl es ist, das Unerwartete einfach so passieren zu lassen, den Perfektionismus über Bord zu werfen. In dem Wissen, dass niemand etwas von einem erwartet. Eben im Hier und Jetzt zu sein!
Apropos… Ich könnte noch vielmehr schreiben, doch das Leben ruft. Und was für eines!!!
Aus vollem Herzen alles Liebe,
eure Synje.