Wenn dieses Leben ein Buch wäre, und jedes Jahr ein eigenes Kapitel, dann würde das Kapitel dieses Jahres wohl „Neue Ufer“ heißen.
Neben meinem Vorstoß in neue musikalische Gefilde, steht seit einiger Zeit ein weiteres, großes Abenteuer auf der Landkarte meines Lebens: Kanada. Vielleicht für immer.
Für immer?
Diese Reise hat einen unbestimmten Ausgang. Wenn ich gefragt werde, wie lange ich bleiben werde, dann sage ich: VORERST für immer. Denn ich kenne mich gut genug um zu wissen, dass die einzige Konstante in meinem Leben die Veränderung ist.
Und so waren die letzten Wochen davon geprägt, das Alte loszulassen und innerlich neue Räume des Möglichen wachsen zu lassen. Die Zweifel und Ängste ziehen zu lassen und das Herz zu öffnen für das, was kommen möchte.
Ja, wir sind angekommen. Zumindest erst einmal.
Wir genießen die gemeinsame Zeit als Familie, erholen uns von dem Stress der letzten Wochen und sortieren im Inneren die Dinge, die sich äußerlich verändert und verschoben haben.
Es fühlt sich gut an, hier zu sein. Es fühlt sich gut an, die Welt wieder neu entdecken zu dürfen, neue Wege zu erforschen, neuen Menschen zu begegnen. Ein unbeschriebenes Blatt zu sein. Mit einem freien Blick die Dinge betrachten zu können und mit Humor die eigenen Prägungen zu beleuchten. Das Gemeinsame im Anderssein wahrzunehmen.
*****
Vieles hier bringt mich zum Schmunzeln und Staunen. So frage ich mich jedes Mal wieder, where the heck ich all die Kissen verstauen soll, die auf den Betten kunstvoll drapiert sind, wenn ich selbst noch einen Platz darauf finden möchte.
Meine Nase ist gekitzelt ob all der Duftsteine, Duftsäckchen, Raumsprays, Mückensprays, Weichspüler und Duftkerzen, die hier überall ihr Aroma verteilen.
Jeder Besuch im Supermarkt versetzt mein Herz in helle Aufregung, nicht nur in Anbetracht der exotischen Obst- und Gemüseauswahl sondern auch im Hinblick auf die Frage, ob mein Geld an der Kasse reichen wird, da erst dort der finale Preis inklusive Steuern ermittelt wird.
Apropos einkaufen. Auch bei 35 Grad im Schatten habe ich immer einen Pullover dabei, damit ich beim Betreten des Geschäftes nicht erfriere. Not joking!!!
Doch mein Herz ist auch hingerissen von der Aufgeschlossenheit und Zugewandtheit der hier lebenden Menschen. Und ich genieße die Leichtigkeit in dem Wissen, dass ich jederzeit in die Tiefe gehen kann – mit mir selbst und den Menschen, die Lust auf einen gemeinsamen Tauchgang haben.
Apropos Tauchgang… Ich gehe mich jetzt kurz im Pool abkühlen und arbeite danach weiter an meinem Buch. Vielleicht sollte das nächste Kapitel den Titel „Beides“ tragen 🙂
In diesem Sinne – alles Liebe vom „Neuen Ufer“ auf der anderen Seite des Atlantiks,
eure Synje.
PS: Ab Februar bin ich übrigens wieder für eine Weile in Deutschland, um meine Theodor-Storm-Eps zu verschicken und ein paar Konzerte zu spielen. Bis dahin dürft ihr mir gerne über Instagram folgen oder meinen Newsletter abonnieren 😉
Danke für euren Podcast vor dem Dortmunder Konzert und die Reflektion über Grenzen !
sie haben mir als Musiklehrer und Musiker auf meinem Weg zur eigenen Produktion im Studio geholfen.. Umgang mit Grenzen und das immer erneuete finden von neuen Türen , dann Räumen.. sich darin auszudrücken ..aber eben in Grenzen der Wände -die dann oftmals löchrig sind , wo Pflanzen hineinwachsen die man bewundern und in diesem eigenen Raum beschreiben kann..
Und dann geht’s weiter in neue Räume
apropos: eine gute Zeit in Kanada! , Synje 🙂
Alles Liebe !
micha sass
—
Lieber Micha, vielen Dank für Deine Worte! Wie schön, dass Du aus unserem Podcast etwas für Dich mitnehmen konntest – da freuen wir uns sehr 🙂
Herzliche Grüße aus Toronto, Synje.