Nun neigt sich dieses Jahr dem Ende, und erst jetzt, beim Sinnieren über die letzten 12 Monate, wird mir so richtig klar, dass bereits 2 Jahre vergangen sind, seitdem gefühlt kein Stein mehr auf dem anderen steht. 2 Jahre des ständigen Dialogs mit meinem inneren Kompass, mit meinen Ängsten und meiner eigenen Identität.
2 Jahre. Das ist irgendwo zwischen einem Drittel und der Hälfte des Lebens meines Sohnes.
In welcher Welt er wohl aufwachsen wird?
Ob seine Kindheit genauso federleicht und unbeschwert sein wird, wie meine es war?
Wird er auf die Menschen, die ihm begegnen werden mit den Augen der Unschuld blicken dürfen, oder wird sein Blick getrübt sein von der unterschwelligen Angst, nicht richtig zu sein?
Und wo werde ich meinen Platz als Künstlerin finden, in einer Welt, in der es gute und schlechte Fragen gibt, und die richtige Antwort davon abhängt, wer sie ausspricht?
Wenn ich gefragt werde, wie es mir geht, dann lautet meine Antwort: Wenn ich nur auf das Jetzt schaue, dann geht es mir gut.
Ohne die Wehmut an das Gestern und die Sorgen an das Morgen ist alles gut.
Ja, das Jetzt. Es ist mein Strohhalm, der mich atmen lässt, wenn die Wogen der Ängste über mir zusammenschlagen. Ich mich mutlos fühle in Anbetracht dessen, was die Zukunft noch alles in den Topf der Möglichkeiten werfen könnte.
Könnte, könnte, könnte… Der ewige Konjunktiv. Zurück auf Los. Jetzt.
Das Jetzt erschafft das Morgen, verdammt, nicht umgekehrt. Unsere Gedanken und Lieder von heute sind die Samen von dem, was in ein paar Jahren auf dem Boden unseres Seins wachsen wird. Deshalb – lasst uns Mitgefühl und Empathie säen und unsere Felder mit Liebe und Vertrauen bestellen. Lasst uns Gärten des Friedens stiften und in nachhaltiges Glück investieren.
Lasst uns frohen Mutes in die Zukunft schauen. Jetzt.
Alles Liebe, eure Synje.