Von illegaler Ungebundenheit und anderen kulturellen Großereignissen…

SynjeaufFähre

Ihr Lieben,

nach genau einem Jahr in Kanada hat es mich für einen Arbeitsurlaub in die so-called „Friesische Karibik“, auf die nordfriesische Insel Föhr, verschlagen. Und die macht nach 2 Wochen Dauerregen zumindest seit ein paar Tagen ihrem Namen alle Ehre 😉

Als vor ein paar Monaten die Anfrage kam, ob ich mir vorstellen könnte als Komponistin, musikalische Leiterin und Schauspielerin an einer Theaterinszenierung über den Dichter Theodor Storm mitzuwirken, schrie alles in mir aus vollem Herzen „JAAAAA!!!“… 

Ja, zu dieser großartigen Herausforderung und zu der Möglichkeit etwas völlig neues auszuprobieren. Ja, zu einem Besuch in der Heimat zur schönsten Zeit des Jahres.Ja, zu einer Reise, bei der ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wissen konnte, wohin sie mich führen würde.  

Seitdem sind 10 neue Lieder entstanden. 10 Lieder, die ich gezielt für diese Inszenierung geschrieben habe. Lieder, die auf den ersten Blick so rein gar nichts mit mir zu tun zu haben scheinen, die aber auf den zweiten Blick alles mit mir zu tun haben. Denn die Arbeit an diesem Projekt hat mir wieder einmal bewusst gemacht, wie viele musikalische Seelen in meiner Brust schlagen. Seelen, die sonst bei meiner Arbeit als Singer-Songwriterin in der Vergangenheit oft keinen Raum finden durften, weil sie zu anders waren – zu laut – zu leise….

Immer wieder habe ich mit meiner Vielfältigkeit gehadert, so merkwürdig das auch klingen mag. Habe mich selbst beschnitten und Dinge nicht getan, aus Angst, in einer falschen Schublade landen zu können. Und habe im Gegenzug doppelt so viele Dinge doch getan – aller guten Ratschläge zum Trotz. Weil ich Lust auf das jeweilige Projekt oder auf das Honorar hatte. Weil ich Lust auf die involvierten Menschen hatte, oder darauf, einen anderen Blickwinkel einzunehmen. Weil es Teil meines Wesens ist, meiner Intuition und Neugierde zu folgen…

Bei diesem Projekt habe ich zum ersten Mal das Gefühl, wirklich und vollkommen in meiner musikalischen Kraft angekommen zu sein. Bei meinen Stärken als Songschreiberin, die eben genau in dieser Vielfältigkeit liegen. Diesen Platz für mich gefunden zu haben, der es mir erlaubt, all das zu sein, was ich musikalisch bin. Ich bin gespannt, was die nächsten Wochen noch für mich bereithalten werden.

Am 24. August ist die Premiere des Stücks. Wer also in der letzten Augustwoche auf Föhr ist, der komme doch sehr gerne in Süderende vorbei 🙂

Auf der anderen Seite der Medaille steht, dass die EP immer noch nicht fertig ist. Es scheint fast so, als würde sich mir mit jedem weiteren Schritt Richtung Fertigstellung ein neuer zeit- und kostenintensiver Stolperstein in den Weg legen, und ich frage mich, welch schwere Lernaufgabe diese Lieder, die mit soviel Leichtigkeit entstanden sind, wohl für mich bereithalten mögen.

Eigentlich ist das Mastering eine entspannte Kuh, die erfahrungsgemäß innerhalb weniger Tage vom Eis ist. Die mit ein bißchen Feenstaub, den Mixen einen letzten Glanz verleiht. Nicht mehr und nicht weniger. Zumindest verhielt es sich bei all meinen anderen Produktionen so… 

Nicht so bei dieser. Noch nie musste ich so sehr für ein Werk kämpfen. Noch nie wurde ich so sehr mit Menschen konfrontiert, die meinten, in mein künstlerisches Werk eingreifen zu müssen… Ja, das Thema Abgrenzung und Selbstvertrauen wird mit Sicherheit eine Rolle bei dieser Lernaufgabe spielen. Genau werde ich es wohl erst in der Rückschau wissen… 

Bis dahin heißt es, einen Schritt nach dem anderen zu gehen – hoffentlich ohne weitere Stolpersteine. In dem Vertrauen, dass alles seinen Sinn und seine Zeit hat. Bitte drückt mir die Daumen für die nächsten Schritte – es sind nicht mehr viele.

Falls ihr euch noch keine EP über das Crowdfunding gesichert habt, könnt ihr sie jetzt übrigens auf meiner Website vorbestellen. Ich gebe zwar keine Prognosen mehr, wann sie erscheinen wird, aber irgendwann wird dieses Werk, auf dessen Lieder ich sehr stolz bin, in eurem Briefkasten liegen – möge dieser Moment recht bald sein!!!

In diesem Sinne – genießt den Sommer und bis hoffentlich bald,

eure Synje.

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